Wenn man von althergebrachtem Anbau spricht, nehmen Erdmandeln eine hervorgehobene Stellung im Ranking um das Alter von durch den Menschen angebauten Pflanzen ein. Es gibt Hinweise, dass die ägyptische Zivilisation (3000 v. Chr.) erstmals diese charakteristische, dunkelbraune Knolle, den unterirdischen Teil des Erdmandelstrauchs oder Cyperus esculentus nach der taxonomischen Nomenklatur.
Aktuell gibt es weltweit verschiedene Erdmandel-Anbaugebiete, es handelt sich um nachhaltigen Anbau. In Spanien ist es die Ostküste, auch Levante genannt, die den inländischen Markt mit Erdmandeln beliefert, aber diese geschätzte Knolle hat viele Herkunftsorte.
Ein Allrounder im Bezug auf die Nährwerte
Die Erdmandel ist eines der Lebensmittel, das besonders viele nutritive Eigenschaften in sich vereint. Deshalb zeichnet sie sich für eine mit einem gesunden Leben kompatible Ernährung aus. Hieraus leitet sich auch ihre enorme Vielfältigkeit ab, durch die sie in die verschiedensten Ernährungsformen eingebunden werden kann, wie im Folgenden noch dargestellt wird.
Durch den exzellenten Nährstoffgehalt ergibt sich ein Katalog an Eigenschaften, die verschiedenste organische Funktionen beinhalten.
- Verdauungsfördernd aufgrund der Vielzahl von Enzymen (Lipase, Katalase, Amylase), worauf sich die besondere Eignung als Lebensmittel für Menschen mit Gastritis oder anderen Magenproblemen begründet.
- Kardioprotektiv, aufgrund des hohen Gehalts an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren werden die Cholesterinwerte und die Triglyceride gesenkt. Gleichzeitig enthält es kaum Natrium (ideal für Menschen mit Bluthochdruck).
- Antioxidans, durch den hohen Anteil an Vitamin C und E, beide hervorragend zur Vorbeugung bei der Bildung freier Radikale in der Zellmembran geeignet.
- Vorbeugend gegen Durchfall, wegen des erhöhten Stärke- und Pektingehalts.
- Präbiotisch, Funktion die sich wegen seiner Oligosaccharide im Darmtrakt entwickelt.
- Vorbeugend gegen Anämie, wegen der großen Menge und Verfügbarkeit an Eisen.
Energielieferant, aber nicht kalorienreich
Die Erdmandel, die 75 % Trockenmasse enthält, zeichnet sich durch einen Kalorienbeitrag von 366 kcal je 100 Gramm aus. Dies macht sie zu einem energiereichen, jedoch keineswegs einem kalorienreichen Lebensmittel.
Der wichtige Anteil an Kohlenhydraten in der chemischen Zusammensetzung ist für dieses interessante Energieniveau verantwortlich. Unter ihnen ist das wichtigste die Stärke, die 30 % ausmacht. Die Liste der Kohlenhydrate wird vervollständigt durch 16 % Saccharose, in der Hauptsache einfacher Zucker und weniger signifikante Mengen an Fruktose und Galaktose.
Es ist interessant nochmals zu betonen, dass das eher symbolische Vorhandensein von Glukose und die reichliche Menge an Saccharose aus der Erdmandel ein für Diabetiker geeignetes Lebensmittel machen.
Ebenso passen das Fehlen von Laktose und die geringe Menge an Fruktose zur Ernährung von Menschen mit Unverträglichkeiten bezüglich Fruchtzucker, Honig oder Milch.
Ein gutes Profil in Bezug auf die Proteine
Die Erdmandel ist entfernt davon die Grundbedingung eines proteinreichen Lebensmittels zu erfüllen, aber ihr nicht zu unterschätzender Anteil um die 8,7 % muss im Licht der guten biologischen Qualität des Proteinanteils betrachtet werden. Sie ist reich an einigen essentiellen Aminosäuren (wie Arginin, Leucin und Lysin), gefolgt von anderen nicht essentiellen (Asparaginsäure, Glutaminsäure und Alanin).
Nichtlösliche Fasern von hoher Qualität
Die Erdmandel ist ein Lebensmittel reich an Ballaststoffen und überragt sogar typische faserreiche Lebensmittel, wie Haferkleie, Karotten oder Chiasamen. Diese Ballaststoffe sind zum Großteil Pektine, die die Darmtätigkeit besonders im Dickdarm beschleunigen, sowie zu häufigerem Stuhlgang führen. Neben dieser an sich schon wichtigen Funktion, scheint es nach verlässlichen Studien der Universität Miguel Hernández auch eine Barrierefunktion bei der Entstehung von Darmkrebs zu geben.
Ausgezeichneter Lieferant für Mineralstoffe und Vitamine
Das Vorhandensein von für den Stoffwechsel unentbehrlichen, chemischen Elementen in der Erdmandel ist bedeutsam. Um einige Makronährstoffe zu nennen (wie Magnesium, Phosphor und Kalzium), aber besonders durch ihre außerordentliche Konzentration hervorstechend sind Eisen und Kalium. Bezüglich des Eisengehalts übertreffen sie sogar einige rote Fleischarten, bezüglich des Kaliumgehalts den von Bananen oder Avocados.
Bezüglich der Vitamine stechen Vitamin C und E besonders hervor, deren Funktion als Antioxidans vielfältige Vorteile für den Organismus bieten.
Ein sehr gesunder Fettanteil
In diesem Bereich hervorzuheben ist die doppelte Funktion von:
- Die Omega-9-Fettsäuren, unter ihnen tritt die Ölsäure besonders hervor, mit einem Wert gleichbedeuten zu Oliven oder Haselnussöl.
- Die Omega-6-Fettsäuren, unter ihnen tritt die Linolsäure besonders hervor.
Das Einbinden der Erdmandeln in besondere Ernährungsformen
Bevor auf die gute Ergänzung dieses Lebensmittels mit anderen Zutaten bestimmter Ernährungsformen beschrieben wird, sollte auf zwei Besonderheiten hingewiesen werden:
- Erdmandeln sind, nicht wie in einigen Legenden, die sie mit Nüssen gleichsetzen, auch für den Konsum durch Allergiker geeignet.
- Zum anderen eignen sie sich hervorragend zum Verzehr für Zöliakiepatienten, da sie glutenfrei sind.
Vegane Ernährung
Die Erdmandel senkt die Blutwerte von Cholesterin und Triglyceriden unter die Richtlinie für den Verzicht auf Lebensmittel tierischer Herkunft. Aus diesem Grund und unter Berücksichtigung des umfassenden Nährstoffprofils der Erdmandel, mit einem passablen Proteinanteil, der aufgrund des Eisengehalts und einiger essentieller Aminosäuren positiv hervorzuheben ist, kann diese ein hervorragender Bestandteil veganer Ernährung sein.
Paläolithische Ernährung
Dass die Erdmandel sich zu einer rentablen Anbaupflanze innerhalb des landwirtschaftlichen Marktes entwickelt hat, kann zu einem Teil auch der Tendenz geschuldet sein, sie in die sogenannte paläolithische Ernährung einzubinden, die sich als Richtlinie an der Ernährung der Menschen in der Altsteinzeit orientiert. Auf industriell verarbeitete Lebensmittel ist zu verzichten, da sie diese Art der Ernährung aus dem Gleichgewicht bringen und von der Idee eines gesunden Lebens entfernen würde.
Koschere Ernährung
Koschere Produkte sind solche, die sich zum Verzehr für jüdische und muslimische Gemeinschaften eignen. In beiden Fällen, unter verschiedenen Vorbedeutungen, immer von religiösem Charakter.
Aber jüngst lösen sich diese Art von Lebensmittel von der religiösen Verbindung Sie gelten als Qualitätsgarantie wegen ihrer natürlichen und gesundheitsfördernden Anforderungen. Unter ihnen ist die Erdmandel mittlerweile Bestandteil der normalen Ernährung bestimmter Gruppen, die eine ökologische Ernährung bevorzugen.
Die Erdmandel hat definitiv das Image des Nischenlebensmittels abgelegt, um aufgrund ihrer vielfältigen und bedeutenden Eigenschaften eine wichtige Rolle zu spielen.